28.Juli 2008
 
    Gamster - Plattform für die Spielebranche
 
    Anfang Juli erreichte mich die Pressemitteilung: Mike Messner und Reiner Stockhausen haben Gamster ins Leben gerufen, "ein soziales Netzwerk, speziell für die Spielebranche ... Jeder, der in irgendeiner Weise mit Spielen zu tun hat, ob beruflich oder als Hobby, kann ganz einfach und kostenlos Mitglied werden. Neben Verlegern, Autoren, Lizenznehmern, Journalisten, Veranstaltern etc. können somit zum Beispiel auch Spieler oder Sammler die Plattform nutzen, um Kontakte aufzubauen und zu pflegen."

    In drei Wochen haben sich über 200 Mitglieder angemeldet, zumeist mit Profilfotos, so dass man Namen und Gesichter zuordnen kann, eine nützliche Sache. Inwiefern darüber hinausgehende Funktionen angenommen werden, wird sich zeigen.


    Ich wäre nicht Günter, wenn ich an dem durchaus löblichen Projekt nicht auch etwas zu kritisieren hätte. ;).

    Die Google-Ads-Werbung gibt dem ganzen einen leicht unseriösen Touch. Wenn ich immer wieder aufgefordert werde, mir anti-spyware von einem chinesischen Server runterzuladen oder mir ein Einkommen von einigen tausend Dollar pro Woche versprochen wird, das ich dann gleich wieder bei Buchverlagen anlegen darf, um die Veröffentlichung meiner Werke zu finanzieren ... da wünsche ich mir doch etwas mehr Kontrolle durch die Betreiber.

    Weniger Kontrolle dagegen wäre gegenüber den Mitgliedern angebracht. Im Forum www.unknowns.de/wbb2/thread.php?threadid=1429 berichtet jemand am 10.7.08, dass er wegen seines Profilfotos (Grimasse mit herausgestreckter Zunge) ausgeschlossen worden war.

    Nun, nachdem er die Betreiber von der Ernsthaftigkeit seines Mitgliedswunsches überzeugt hatte, wurde er mit anderem Foto zugelassen und scheint sich als Gamster wohlzufühlen. Keine große Sache also, aber es stimmt schon bedenklich, dass auch Albert Einstein nicht problemlos hätte Gamster-Mitglied werden können.

    Spaß beiseite: Es ist problematisch, wenn man ein 'Netzwerk für die Spielebranche' ins Leben ruft, aber Einzelne entscheiden, wer zu dem Kreis von einigen Hundert dazugehören darf. Nun, Gamster hat gar nicht den Anspruch demokratisch zu sein, die Mitglieder sind eben nicht gleichberechtigt - das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man sich dem ansonsten durchaus begrüßenswerten Projekt anschließt.

 
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