29. August 2006
 
    Spieletest extern: Hippodice
 
    Hippodice-Spieleautorenwettbewerb

    Der Hippodice Spieleclub e.V. wählt jedes Jahr aus den Bewerbungen der Spieleautoren ca. 50 Spiele-Prototypen aus, um sie ausgiebig zu testen und ca. 10 davon einer Jury vorzustellen, die vorwiegend aus Verlagsredakteuren besteht. Daher bietet die Teilnahme an diesem Wettbewerb eine besonders gute Möglichkeit, Spieleverlage auf seine Arbeit aufmerksam zu machen.

    Einsendeschluß für Spielbeschreibungen ist jeweils der 1. November.

    Wettbewerbsbedingungen gibt es auf www.hippodice.de

     

    Wer nicht in die Endrunde kommt, geht aber keinesfalls leer aus.

    Er erhält einen recht detaillierten Testbericht:

     

    Hippodice Spieleclub. Postfach 70 02 57, 44882 Bochum

    Sehr geehrter Herr Cornett,


    der Autorenwettbewerb 2006 ist beendet. Ihr Spiel Auf krummen Pfaden (pdf, 400kb) wurde aus weit über 100 internationalen Bewerbungen in die zweite Runde aufgenommen und musste sich gegen starke Konkurrenz behaupten. Auf krummen Pfaden (pdf, 400kb) hat den Sprung in die Endrunde aber leider nicht geschafft.

    Dies sind die zusammen gefassten Eindrücke unserer Tester:

    Auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (schlecht) erhielt Ihr Spiel durchschnittlich die Note 2,96. Zum Vergleich: alle getesteten Spiele wurden durchschnittlich mit 2,86 bewertet. Aus diversen Testrunden ergaben sich folgende Durchschnittswertungen für Ihr Spiel im Vergleich zu allen getesteten Spielen (jeweils Schulnotenskala):

    Ihr Spielalle Spiele
    Spiel macht Spass (1)
    / keinen Spass (6)
    3,02,8
    Spielablauf funktioniert (1)
    / funktioniert nicht (6)
    1,4 1,5
    Spielidee neu (1) / altbekannt (6) 4,03,1
    Sofort noch einmal spielen (1)
    / nie wieder (6)
    3,43,1
    Regel vollständig (1)
    / unvollständig (6)
    1,2 1,9
    Regel verständlich (1)
    / unverständlich (6)
    1,42,0

    Ihr Spiel dauerte im Schnitt 31 Minuten (plus Einarbeitungszeit von 9 Minuten), dies wurde auf der Skala zwischen "zu kurz (1) / zu lang (6)" mit 3,8 bewertet. Im Spektrum zwischen Glück (1) und Strategie (6) wurde Ihr Spiel bei 5,6 eingeordnet.


    Nun ein paar Kommentare zum Spiel und zur Spielregel aus den Testrunden:

    Trotz der einfachen Regeln ist dies ein pfiffiges und vertracktes Denkspiel für Strategen. Sehr originell ist der Mechanismus, die Plättchen in der zweiten Phase überbauen zu können (Tipp zur besseren Übersicht: Plättchen der beiden Phasen farblich unterscheiden!).

    Regelunklarheiten traten erfreulicherweise nicht auf.

    Bemängelt wurden die fehlende Neuartigkeit der Spielidee (einzelne Spieler sahen gewisse Parallelen zu "Metro") und der Startspielervorteil, der auch dazu führte, dass der Nachfolger nur auf Fehler des Startspielers hoffen kann oder sich ansonsten ganz mit einer destruktiven Taktik begnügen muss.

    Wir hoffen, dass Sie auch im nächsten Jahr wieder mit neuen Spielideen an unserem Autorenwettbewerb teilnehmen werden.

    Mit freundlichen Grüßen

    Michael Matuszczak

    Wenngleich eine Notenvergabe gerade bei Spielen immer einen hohen subjektiven Anteil hat, zeigen die Noten doch recht gut, wo das eigene Spiel im Vergleich zu den anderen Einsendungen steht.

    Ergänzt durch die Kommentare ergibt sich für mich ein recht klares Bild davon, wie das Spiel angekommen ist und wo der Knackpunkt liegt (Hier braucht es z.B. taktische Hinweise, wie man sich schon frühzeitig gute Positionen aufbaut, damit das Spiel nicht zu destruktiv wird).

    Schön wäre es, wir würden von Verlagen solch detailliertes Feedback erhalten. Aber das ist angesichts der Fülle der Spielevorschläge schwierig, und geht schon gar nicht im Vergleich mit anderen Einsendungen. Daher ist auch eine Absage aus Bochum ein Geschenk für den Spieleautor.

 
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