24. September 2006 / 3. Oktober 2006
 
    Links zum Thema


3. Okt. 06:   

  • Verlagsfragebogen: Ravensburger hier im Bereich Verlage
     
  • Diskussionen im Spielbox-Autorenforum: kontrovers und ergiebig.
     
  • Projekt Spiel
    Auf den Seiten der Agentur ist das Verfahren genau beschrieben. Es fehlt eigentlich nur der hier veröffentlichte Prüfbogen.
    Interessant auch der Auszug aus den FAQ von Projekt Spiel:
     
    Wer kann seine Spielideen (Spielevorschläge) direkt an den Ravensburger Spieleverlag schicken?

    Alle Spieleautoren, die bereits ein Spiel beim Ravensburger Spieleverlag veröffentlicht haben.

    Alle Spieleautoren, die direkt von Redakteuren des Ravensburger Spieleverlags angesprochen bzw. mit konkreten Aufgabenstellungen gebrieft wurden. Dies betrifft natürlich auch Spielideen, die z.B. auf den Spieleautorentreffen in Göttingen und Haar den Redakteuren persönlich vorgestellt wurden.
     
  • Autoren zahlen für ihre Verlagseinsendungen
    Michael Weber erläutert auf reich-der-spiele.com recht wohlwollend die Position des Ravensburger Spieleverlages
 
    Spielevorschläge: Prüfbericht von Projekt Spiel

24. Sep. 06:
    Vor vier Wochen, gab es im Spielbox-Forum mal wieder eine Diskussion zur Ravensburger-Gebühr für Spielevorschläge. Meine dort geäußerte Bitte um Feedback von Autoren, die Spielevorschläge bei Projekt Spiel eingereicht hatten, wurde unerwartet schnell beantwortet.

    Ein Autor teilte mir mit, dass die Antwort von Projekt Spiel aus insgesamt 3 Blättern besteht:

    1. Blatt: Allgemeines ("Wir danken für Ihr Vertrauen...")
    2. Blatt: Prüfbericht (3 Möglichkeiten zum Ankreuzen)
    3. Blatt: Ablehnung im Detail (viele Möglichkeiten, von denen zutreffende angekreuzt werden)

    Der Autor, der hier ungenannt bleiben möchte, aber Projekt Spiel natürlich bekannt ist, äußerte sich durchaus zufrieden, auch wenn er vor zehn Jahren schon mal "den gleichen (oder zumindest sehr ähnlichen) Bogen bei einer Spiele-Rücksendung von Ravenburger erhalten" erhalten hatte.

    Er sandte mir auch 3 Prüfberichte (jeweils Blatt 3) und war gern zu einem kleinen Interview bereit. Meine drei Fragen beantwortet er ausführlich und dfferenziert.

    Vielen Dank an ihn und natürlich auch an Christian Beiersdorf für die Genehmigung zur Veröffentlichung der Bögen und für die zusätzlichen Auskünfte.

     
    Prüfbericht 1 Prüfbericht 2 Prüfbericht 3
    Prüfbericht 1 Prüfbericht 2 Prüfbericht 3
    (jeweils nur Seite 3 'Ablehnung im Detail')

    Anmerkung von Projekt Spiel zu den Prüfbögen

    "Der formularhafte Aufbau des Bewertungsbogens mit der Möglichkeit des Ankreuzens ist kein Verzicht auf individuelle Aussagen zum Spiel. Er gibt aber eine gewisse Grundstruktur vor und formuliert sich häufig wiederholende Aussagen. Darüberhinaus versuche ich, zumindest zwei individuelle Aussagen zu jedem Spiel zu machen, bei "Plagiaten" Infokopien über das Original beizufügen etc.

    Die Qualität und die Länge dieser Aussagen hängen auch stark von der Qualität des eingereichten Spiels ab. Bei besonders interessanten Spielvorschlägen gab es zuvor oft schon ausführlichere Mails oder/und Telefonate, die der Bewertungsbogen nicht im Einzelnen wiedergeben kann. Je mehr Potential ich im Spiel bzw. beim Autor sehe, desto ausführlicher sind aber die konkreten Kritikpunkte, Verbesserungsvorschläge, Vermarktungstipps etc."

    Christian Beiersdorf, Projekt Spiel, 6.9.2006

     

     
    Interview mit dem Autor der drei eingereichten Spiele

    Frage 1: Findest du dein Geld gut angelegt?

    Klar, es ist die Hoffnung ein Spiel veröffentlichen zu können, die mich über die 65,- Euro hinwegsehen lässt. Wenn ich zu allen Veranstaltungen und Messen fahren würde, um meine Spiele zu präsentieren, hätte ich sicherlich auch nicht geringe Ausgaben.

    Zudem hatte und habe ich bei Herrn Beiersdorf wirklich das Gefühl, dass er seine Aufgabe ernst nimmt. Es kamen zu fast allen Spielen Rückfragen und wir haben auch persönlich miteinander telefoniert. Auch Schreiben über Spiel- und Geldeingang erfolgten. Zudem erhielt ich den Namen und Kontaktadresse des verantwortlichen Redakteurs.

    Ich möchte aber auch nicht verschweigen, dass ich es schade finde, dass gerade der Branchenriese Ravensburger für Neu-Autoren diese Hürde aufgebaut hat. Wenn schon bezahlen müssen, dann bitte zumindest etwas weniger!
    Da beneide ich wirklich die großen Autoren, die direkt anklopfen und präsentieren können...


    Frage 2: Hat dir der Bericht geholfen?

    Bei den beiden zuerst eingesandten Spielen konnte ich neben der Enttäuschung die bei der Rücksendung erfolgte, im nachhinein die meisten Kritikpunkte verstehen und habe die Spiele dahingehend verbessern können. Der Bericht des letzen Spiels hat mir bisher noch nicht weitergeholfen, hatte ich doch ausschließlich begeisterte Spieler in meinen Testrunden (aber so soll es ja schon mehreren Autoren ergangen sein ;-)

    Herr Beiersdorf bietet sich zwar für weitere Fragen an und ich hatte ja wie erwähnt auch die Kontaktadresse des Ravensburger-Redakteurs, aber über Kritikpunkte zu diskutieren oder weitere Nachfragen zu stellen, hielt ich für nicht förderlich.


    Frage 3: Wie beurteilst du die Antwort qualitativ?

    Im Großen und Ganzen wird sicherlich alles aufgeführt, was zu einer Ablehnung geführt hat. Nicht immer war ich jedoch einer Meinung mit den Redakteuren und hätte Beispiele aus dem Verlagsprogramm nennen können, auf die eine ebensolche Kritik gepasst hätte. Hier wäre sicherlich das persönliche Gespräch schneller und fruchtbarer gewesen.

    Was ich mir gewünscht hätte, wären Angaben darüber, wie oft und mit wie vielen Leuten das Spiel getestet wurde. Evtl. mit solchem Bewertungssystem, wie Du sie von Hippodice aufgeführt hast. Auch so etwas wie "Beste Note eines Testers / Schlechteste Note eines Testers" würde sicherlich einen detaillierten Eindruck bringen.

    Im Vergleich zu anderen Verlagen, bei denen ich schon Spiele eingesandt habe, sind die Antworten jedoch weder umfangreicher noch detaillierter. Es kam hier auch schon zu telenfonischen Kontakten, bei denen ich sofort die Meinung der Redakteure zu meinen Spielen bekam. Und bis jetzt ist dies dort auch noch kostenlos...

    So gesehen ist das Ravensburger-System in meinen Augen ganz klar in erster Linie ein Mittel, die meisten Amateure von einer Einsendung abzuschrecken. Wie nicht anders zu erwarten, bestätigte mir Herr Beiersdorf auch, dass die Zahl der Einsendungen zurückgegangen sei.

    Trotzdem werde ich es wahrscheinlich irgendwann noch mal probieren, genauso, wie ich auch an andere Verlage weiterhin Einsendungen vornehmen werde. Ich finde einfach zu selten Gelegenheit, die Autorentreffen in Deutschland zu besuchen, um einen direkten Kontakt mit den Redakteuren herzustellen.



    Die Fragen stellte Günter Cornett, 2.9.2006
     
 
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